Befasst man sich mit ihren Wurzeln und macht deshalb eine Reise in die Vergangenheit, landet man bei einem grossen Teil der heutigen Musik schliesslich beim Blues. Vieles, was diese Musik ausmacht, versteht man besser – oder überhaupt erst –, wenn man sich auf der Zeitachse rückwärts bewegt. Bei Patrik Schneiders musikalischer Biografie steht der Blues zwar – jedenfalls vorläufig – am Ende einer Entwicklung, nichtsdestotrotz wird hier aber auch diese Geschichte rückwärts erzählt. Wer es lieber chronologisch richtig hat, muss also mit dem Lesen unten beginnen.

Gegenwart Hauptsächlich sind es die beiden Bands 6 Handful Of Blues und 4 Handful Of Blues, mit welchen Patrik seinen Leidenschaften, dem Gitarrenspiel und dem Blues, frönt. Aber er spielt auch immer mal wieder an Jam-Sessions und in Ad-Hoc-Formationen. Egal was er macht: Spontaneität und Authentizität sind ihm wichtig.

2017 Das Eröffnungskonzert des Bluesfestivals Baden wird von einem Projekt bestritten, das Dinu Logoz und Goofy Egloff ins Leben gerufen haben. Der Event läuft unter dem Namen Swiss Blues Legends – Patrik wird eingeladen, als eine dieser Legenden zusammen mit einer Schar von illustren Schweizer Blueskünstlern auf der Bühne mitzuwirken.

2013 Imad Barnieh und Patrik Schneider kennen sich schon längere Zeit und haben immer geahnt, dass sie musikalisch eine gemeinsame Wellenlänge haben. Doch nun machen sie Schluss mit Sprüchen wie «Wir müssen mal etwas zusammen machen …» und machen eine Probe ab: 4 Handful Of Blues zusammen mit Imad am Schlagzeug. Die Chemie stimmt sofort – und so entsteht die jüngste Formation, in der die Brüder Schneider unterwegs sind: 6 Handful Of Blues.

2009 Mit The Cleans zusammen produziert Patrik die CD On The Road.

2006 Bäck tu dä Ruuts haben eine Reihe von neuen Mundart-Songs im Gepäck, darunter der «Polo Blues», der von Patriks altem Auto handelt und schnell grosse Beliebtheit erlangt. Stilistisch rückt die Band damit nochmals deutlich näher zum Blues.

2005 Die Solothurner Band The Cleans, gegründet 1965, sucht einen Leadgitarristen. Da ihn die Art, wie in den 60er-Jahren Musik gemacht wurde, interessiert – und 61north sich in der Zwischenzeit aufgelöst hat –, schliesst sich Patrik für einige Jahre dieser Gruppe aus dem Zeitalter der Anfänge der Rockmusik an.

2004 Mit Paul zusammen präsentiert Patrik weitere vier Handvoll Blues auf der CD Another 4 Handful Of Blues.

2002 4 Handful Of Blues erhält einen Förderpreis von der Kulturstiftung Pro Argovia. Die Band gehört zu den Pro Argovia Artists 2002/2003. Mit 61north nimmt Patrik das Album Slow Down auf.

2001 Patrik und sein Bruder Paul veröffentlichen die CD 4 Handful Of Blues.

2000 Patrik wird angefragt, ob er in einem Restaurant im ganz kleinen Rahmen etwas Musik machen könnte. Er packt die Gelegenheit beim Schopf, um eine ganze Reihe von lieb gewonnenen Bluesklassikern zu interpretieren. Aus Platzgründen tut er dies im Duo mit seinem Bruder Paul – das Konzert hat den Titel A Handful Of Blues. Die Musik dieser Minimalband stösst auf reges Interesse und es finden weitere Gigs statt: 4 Handful Of Blues ist geboren.

1998 Bäck tu dä Ruuts veröffentlichen ihre zweite CD Koffein. Zudem steigt Patrik bei der Band 61north ein, die eigentlich vor allem einen Sänger sucht. In dieser Formation gibt es drei (!) Gitarren, was den an die Trioformation gewöhnten Musiker auf eine ganz neue Art herausfordert. Stilistisch ist 61north eine weitere Annäherung an den Blues …

1994 Patrik baut eine weitere Gitarre, welche für ihn – allerdings erst etwas später – von grosser Bedeutung sein wird: Seine Stratocaster.

1992 Die erste CD Bäck tu dä Ruuts erscheint.

1990 Der Erfolg von Zahtüfeli ermutigt Patrik, weitere Mundart-Rocksongs zu komponieren. Es entstehen Stücke wie Morgemuffel, Fastfuud, Täg, wo alles schiefgod oder Si hed de Blues und die Band Back To The Roots beschliesst, fortan hauptsächlich eigene Stücke in Mundart im Gepäck mitzuführen. Der Bandname wird entsprechend geändert und schreibt sich jetzt Bäck tu dä Ruuts. Gleichzeitig ändert sich auch die Besetzung: Jürg Amacher wird am Bass von Paul Schneider abgelöst – erstmals spielen damit die beiden Brüder gemeinsam in einer Band – und Peter Kappeler am Schlagzeug von Olaf Ryter. In diesem Jahr baut Patrik auch seine Les Paul, welche ihn in den folgenden Jahren überall hin begleitet.

1988 Eigentlich als einmaliges Projekt gedacht, entsteht die Band Back To The Roots, welche im Trio diverse Rock-, Bluesrock- und auch Bluesklassiker interpretiert. Erstmals spielt der Blues eine wichtige stilistische Rolle in einer Band. Im Repertoire ist aber auch der Song Zahtüfeli, den Patrik eigentlich für einen Auftritt am Liederfest 1986 von Jungwacht und Blauring geschrieben und dort mit einer zusammengewürfelten Band aufgeführt hat.

1986 Nach diversen Schülerband-Projekten steigt Patrik bei der Jazzrock-Funk-Band A-Lack-A-Day ein, eine Formation, die diverse Stile erprobt und mit verschiedensten Besetzungen, was die Instrumente angeht, experimentiert.

1980 Nach einigem Herumklimpern auf der akustischen Gitarre ist es just an Patriks Geburtstag soweit. Er spielt zum ersten Mal auf der elektrischen Gitarre seines Bruders. Dies ist der Beginn einer grossen Liebe. Nur wenige Tage später wird mit zwei Kollegen aus der Schule die erste Band The Golden Birds gegründet. Bald darauf wird die Band erweitert und es entsteht die Schülerband Black Out. Was das Erlernen des Gitarrenspiels angeht, ist Patrik Autodidakt und wird es bleiben.